Bernhard Löffler
Regionsvorsitzender
DGB Heilbronn-Franken
 
 
 

Begrüßung Antikriegstag, 01.09.2003, Heilbronn
 

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, Kolleginnen und Kollegen, verehrte Gäste!

Genau vor einem Jahr warnten wir hier an dieser Stelle - anlässlich des Antikriegstages – vor neuer kriegerischer Gewalt. Wörtlich hieß es damals:
„Staaten werden in Gut und Böse eingeteilt und mit militärischer Gewaltandrohung bedroht. Als nächstes Ziel wird ganz offen der Irak genannt“ - und wir forderten „Kein Krieg gegen den Irak“.
Leider konnte die Bush - Administration und Tony Blair - selbst von wichtigsten Partnern wie Deutschland und Frankreich, - aber vor allem von der millionenfachen Friedensbewegung auf der ganzen Welt, nicht abgehalten werden ihren völkerrechtswidrigen Krieg um die Vorherrschaft des Öls im Irak durchzuführen.
Der von der Bush-Regierung angeführte Kriegsgrund fehlt bis zum heutigen Tag und auch unsere Befürchtung, dass dieser Krieg weltweiten Terrorismus nach sich ziehen wird ist heute bittere Wahrheit.
Wir sind zutiefst besorgt über die weltweite Zunahme bewaffneter Auseinandersetzungen. Der Krieg im Irak, der Bürgerkrieg in Liberia, andauernde Spannungen in Afghanistan oder der weiterhin ungelöste Konflikt mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen im Nahen Osten - , sind traurige Beispiele dafür.
Der DGB nimmt den Antikriegstag zum Anlass, den Blick auf die Krisenherde und Konfliktzonen dieser Welt zu richten und fordert die dort kriegsführenden Parteien auf, die Spirale von Hass und Gewalt zu durchbrechen und nicht mit Waffen, sondern über den Weg von Verhandlungen zu einem Ausgleich der widerstreitenden Interessen zu kommen.
Unter kriegerischen Auseinandersetzungen leidet am meisten die zivile Bevölkerung. Frauen und Kinder, alte Menschen, ethnische oder religiöse Minderheiten – sie sind die Hauptleidtragenden von Krieg und Gewalt. Ihnen gehört deshalb unsere Solidarität, ihr Schutz muss bei allen friedensschaffenden Maßnahmen oberste Priorität genießen.
Der DGB ist der Überzeugung, dass die weltweite Auseinandersetzung mit dem Terrorismus und den Bedrohungen, die diktatorische Regime darstellen, Sache der Völkergemeinschaft und nicht eines einzelnen Landes ist. Wir setzen uns weiter für ein globales Gewaltmonopol der Vereinten Nationen ein. Nur mit ihrer Zustimmung darf militärische Gewalt überhaupt angewendet werden. Dabei müssen die Regeln des Völkerrechts strikt eingehalten werden.
So lange, wie Armut und Elend, politische Unterdrückung und soziale Ausgrenzung das Alltagsleben der Menschen in vielen Ländern dieser Welt bestimmen, so lange werden Extremismus und Fanatismus ihren Nährboden behalten. Nur eine Politik des Ausgleichs zwischen Arm und Reich und eine weltweite Strategie solidarischer Wirtschafts- und Entwicklungspolitik kann nachhaltig ein friedliches Zusammenleben sichern.
Auch hier in Heilbronn gingen die Menschen gegen den Krieg im Irak auf die Straße.
Mein Dank gilt den Jungen – Schülerinnen und Schülern hier in Heilbronn, die zusammen mit den Gewerkschaften, aber auch den Kirchen und vielen weiteren Organisationen und Verbänden die Renaissance der Friedensbewegung hier in unserer Stadt ermöglichten und die zu machtvollen Kundgebungen auf dem Kiliansplatz zusammenfanden.
Alte und Junge demonstrierten gegen den Krieg und für den Frieden. Wir werden uns nicht entmutigen lassen. Wir werden nicht verstummen. Wir werden nicht aufgeben. Denn Krieg kann niemals die Lösung von Problemen in der internationalen Politik sein.
Liebe Friedenfreundinnen und Friedensfreunde, Kolleginnen und Kollegen, verehrte Gäste,
die Gedenkrede am heutigen Antikriegstag wird Rudolf Luz, 1. Bevollmächtigter der IGM Heilbronn – Neckarsulm halten.
Umrahmt wird unsere Gedenkfeier von Hans Kumpff und seiner Klarinette, dem wir ganz herzlich an dieser Stelle danken.
 

(Es gilt das gesprochene Wort)