07. April 2007
Pressemitteilung des Friedensnetzes Baden-Württemberg

Mit einer deutlichen Steigerung der Teilnehmerzahl fand der zentrale Ostermarsch Baden-
Württembergs in Calw statt. 1300 Teilnehmer beteiligten sich an der Auftaktkundgebung vor
der Graf-Zeppelin-Kaserne und dem anschließenden Ostermarsch durch Calw zum zentralen
Platz der Abschlusskundgebung in Calw. Das Motto der friedlich verlaufenen Veranstaltung
lautete „Bundeswehr raus aus Afghanistan!!“, „Auslandseinsätze beenden!“ und wurde unter
anderem von Tobias Pflüger (MdEP), Ulrich Duchrow (Theologe), Heike Hänsel (MdB),
Bernd Riexinger (ver.di) und Martin Spreng (DGB) untermauert und gefordert. Die Graf-
Zeppelin-Kaserne ist Standort der „Spezialkräfte“ (KSK) – hier trainieren die „Eliteeinheiten“
ihr tödliches Handwerk und beteiligen sich bereits seit 2001 an direkten Handlungen. Diese
sind durch keinerlei Mandat der UNO gedeckt. Die Einsätze des KSK, das auch die
Verschleppung und Misshandlung von Gefangenen verwickelt ist, finden völlig im Geheimen
statt, jenseits demokratischer Kontrolle. Sie sind der skandalöseste Aspekt der deutschen
Kriegsbeteiligung. Auf die Kritik von Claudia Roth (Die Grünen) an den Ostermärschen
antwortete der Organisator Thomas Mitsch: eine Partei wie die Grünen, die um Ihre
Koalitionsfähigkeit zu beweisen, nahezu allem zustimmt insbesondere dem am 9 März
beschlossenen Tornadoeinsatz, stünde eine derartige Kritik nicht zu. Zumal alle glaubhaften
Meinungsumfragen in der Bevölkerung gezeigt hätten, dass 60 –70 Prozent der Bevölkerung
gegen diesen Tornado Einsatz waren. Nach Anwendung des neuen Antiterrorgesetzes müssten
Merkel, Bush und Co., inklusive Claudia Roth wegen Verletzung gerade dieses Gesetzes vor
Gericht gestellt werden. Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan erfolgt vorwiegend im
Rahmen der Nato-geführten „Internationalen Stabilisierungskräfte“ ISAF, die offiziell den
Wiederaufbau des Landes absichern sollen. Hilfsorganisatoren vor Ort lehnen aber ihre
Präsenz ab, da sie durch Anwesenheit ausländischer Truppen, mehr gefährdet als geschützt
werden