KZ-Friedhof Neckargartach 5. November 2006
 
 

Gegen das Vergessen!

 

 "Im Wald schlängelt sich ein weißer Pfad, wohin er führt, zu sagen wüßt´
ich´s nicht. Vielleicht zu jenem Land, wo man Lieder findt?".

Lyrisch begannen die MARBACHER die Gedenkfeier der SPD Neckargartach und der
VVN/BdA am letzten Sonntag zum Gedenken an die Opfer von Faschismus und Krieg
auf dem KZ-Friedhof Neckargartach, als sie das vertonte Gedicht von
Otto-Georges Weiss ´Winterwald` anstimmten. Weiss, gebürtiger Franzose, war
als Zwangsarbeiter des Hitler-Faschismus in die Neckarlager verschleppt
worden, wo sein Gedicht das die Sehnsucht nach Freiheit und dem Ende der
Tyrannei ausdrückt, entstand.

"Wenn wir solche biografischen und autobiografischen Dokumente weitergeben,
leisten wir damit einen kleinen Beitrag zu einer Immunisierungstrategie gegen
rechtsextremes Denken", so der Hauptredner der Gedenkfeier Heinz Risel. Zuvor
hatte er den erst jetzt bekanntgewordenen Bericht von Jean-Pierre Bretnacker,
Franzose, von dessen grausiger Evakuierung aus dem Lager Neckargartach, dem
´Todesmarsch` nach Dachau berichtet: "Die SS treiben uns wie einen
Viehtransport weiter und schreien: ´Aufgehts, schneller. Ihr Idioten. Ihr
Rindvieh. Ihr Verbrecher. Ihr Dreckskerle.` Wir unterdrücken die
aufsteigenden Tränen wilder Empörung. Immer weiter. Der Mut sinkt auf den
Gefrierpunkt.Wirre Gedanken treiben einander im Gehirn. Wir sind keine
Menschen mehr. Geistlose Maschinen schleppen sich fast empfindungslos
dahin...Mehr tot als lebend kommen wir am Vorabend der Befreiung am 28. April
1945 in Dachau an."

Gegen das Vergessen richtete sich denn auch der Redebeitrag von Herbert
Burkhardt, SPD-Stadtrat: Es ist "notwendig und lohnend, die Geschichte des
Nationalsozialismus auch auf lokaler Ebene zu betrachten und am vertrauten
Beispiel zu erkennen, wie dieses Unrechtsregime funktionierte...Lassen Sie
uns Mahnen, dass nie wieder vom deutschen Volk Krieg ausgeht."

Den Zusammenhang zu aktuellen Tendenzen des Neofaschismus stellte Roland
Stark von der VVN/BdA Heilbronn her: Wenn Neofaschisten ständig durch unsere
Städte marschieren, "zeigt uns das, dass in unserer Gesellschaft noch Viele
die Nazis für gar nicht so schlecht halten. In Zeiten von hoher
Arbeitslosigkeit und Sozialleistungskürzungen werden rechtsradikale Ideen
wieder salonfähig". Mit einer Kranzniederlegung und dem gemeinsam gesungenen
´Moorsoldatenlied` endete diese notwendige Gedenkfeier ´Gegen das Vergessen`!
Gegen das Vergessen!

 

 "Im Wald schlängelt sich ein weißer Pfad, wohin er führt, zu sagen wüßt´
ich´s nicht. Vielleicht zu jenem Land, wo man Lieder findt?".

Lyrisch begannen die MARBACHER die Gedenkfeier der SPD Neckargartach und der
VVN/BdA am letzten Sonntag zum Gedenken an die Opfer von Faschismus und Krieg
auf dem KZ-Friedhof Neckargartach, als sie das vertonte Gedicht von
Otto-Georges Weiss ´Winterwald` anstimmten. Weiss, gebürtiger Franzose, war
als Zwangsarbeiter des Hitler-Faschismus in die Neckarlager verschleppt
worden, wo sein Gedicht das die Sehnsucht nach Freiheit und dem Ende der
Tyrannei ausdrückt, entstand.

"Wenn wir solche biografischen und autobiografischen Dokumente weitergeben,
leisten wir damit einen kleinen Beitrag zu einer Immunisierungstrategie gegen
rechtsextremes Denken", so der Hauptredner der Gedenkfeier Heinz Risel. Zuvor
hatte er den erst jetzt bekanntgewordenen Bericht von Jean-Pierre Bretnacker,
Franzose, von dessen grausiger Evakuierung aus dem Lager Neckargartach, dem
´Todesmarsch` nach Dachau berichtet: "Die SS treiben uns wie einen
Viehtransport weiter und schreien: ´Aufgehts, schneller. Ihr Idioten. Ihr
Rindvieh. Ihr Verbrecher. Ihr Dreckskerle.` Wir unterdrücken die
aufsteigenden Tränen wilder Empörung. Immer weiter. Der Mut sinkt auf den
Gefrierpunkt.Wirre Gedanken treiben einander im Gehirn. Wir sind keine
Menschen mehr. Geistlose Maschinen schleppen sich fast empfindungslos
dahin...Mehr tot als lebend kommen wir am Vorabend der Befreiung am 28. April
1945 in Dachau an."

Gegen das Vergessen richtete sich denn auch der Redebeitrag von Herbert
Burkhardt, SPD-Stadtrat: Es ist "notwendig und lohnend, die Geschichte des
Nationalsozialismus auch auf lokaler Ebene zu betrachten und am vertrauten
Beispiel zu erkennen, wie dieses Unrechtsregime funktionierte...Lassen Sie
uns Mahnen, dass nie wieder vom deutschen Volk Krieg ausgeht."

Den Zusammenhang zu aktuellen Tendenzen des Neofaschismus stellte Roland
Stark von der VVN/BdA Heilbronn her: Wenn Neofaschisten ständig durch unsere
Städte marschieren, "zeigt uns das, dass in unserer Gesellschaft noch Viele
die Nazis für gar nicht so schlecht halten. In Zeiten von hoher
Arbeitslosigkeit und Sozialleistungskürzungen werden rechtsradikale Ideen
wieder salonfähig". Mit einer Kranzniederlegung und dem gemeinsam gesungenen
´Moorsoldatenlied` endete diese notwendige Gedenkfeier ´Gegen das Vergessen`!